Aggressivität bei Babys/Kleinkindern

PetzL24PetzL24

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bearbeitet 26. 03. 2013, 00:59 in Entwicklung und Erziehung
Hallo!
Meine kleine ist jetzt 11 Monate alt und ist manchmal ziemlich grob... Sie schlägt manchmal richtig hin mit ihren Armen. Egal ob Mensch oder Handy usw.

Ich sag dann immer "Nein das tut man nicht" und bla bla bla aber irgendwie hört das nicht auf!

Mache mir schon sorgen, dass das schlimmer wird...

Hat jemand die auch ähnliche Erfahrungen?
Wie reagiert man richtig nach einer einer Attacke?

Kommentare

  • Also ich hab das Problem bisher zum Glück (noch) nicht :) Diese "Trotzphase" ist aber eigentlich relativ normal. Bei den einen ist es eben etwas ausgeprägter, bei den anderen nicht.
    Larissa ist jetzt 10 Monate und kann auch schon richtig zickig sein, bei ihr wirkt sich das dann aber eher in rumschreien aus. Wenn sie müde wird, dann beisst und zwickt sich ab und zu, aber richtig hinhauen tut sie nicht.
    Wir haben allerdings einen Jungen in der Spielgruppe der gerne mal hinhaut.
    Am besten kannst du das eigentlich nur regeln in dem du sie aus der Situation nimmst. Einfach alleine wo hin setzen, die Aktion die du und sie gerade gemacht haben (zB spielen) einfach abbrechen.
    Und noch ein guter Tipp der Satz "Das tut man nicht" tun viele Kids irgendwann einfach so ab, weil sie es zu oft und von allen Seiten hören. Versuch es mal mit "Die Mama will nicht, dass du das und das machst" oder "Ich will, dass du bitte damit aufhörst" immer sie und dich mit einbeziehen und das Wörtchen "man" vermeiden, soweit das geht.
  • Ok, danke das werd ich dann mal so umsetzten :-)

    Heute waren 3 so ca. Gleichaltrige Kinder bei uns... Und Lea war, find ich, sehr brav :-) lieb usw... Hat sogar Spielzeug weiter gereicht :-)
  • Das verhalten ist ganz normal...sie testen schon ganz genau ihre grenzen aus...kenne das von meinem Sohn...dann hört es auf für ne weile und dann fängt das ganze spiel wieder von vorne an...jetzt ist er 4jahre und ab und an hat er immernoch sone Phasen...
  • wir haben in der spielegruppe auch einen jungen (20 monate) der etwas gröber ist und gerne mal an den aharen zieht. nachdem ich mit der leiterin drüber gesprochen habe weil es einfach ärgerlich ist, nur auf dein kind zu schauenwo es gerade ist und mögliche Angriffe abzuwehren bzw. rechtzeitig da zu sein, meinte sie, daß der Junge (als jüngster von drei jungs) so seine aufmerksamkeit bekommt und es der mutter total unangenehm ist und sie eh getresst ist dadurch. und wenn man die situationen beobachtet sind die anderen kinder auch keine unschuldslämmer. Nur schubsen sie andere erstmal weg oder nehmen das spielzeug normal weg und wehren sich nicht gleich mit gewalt. für mich als mutter ist es nicht so einfach, zu entscheiden, wann ich eingreife weil ich der meinung bin, daß die kinder das unter sich klären sollen, solange es nicht körperlich wird oder gefährlich. und die trotzphase ist einfach wunderbar, um seinen kopf durchsezten zu können - oder es zumindest zu versuchen ;)
  • Ja das verstehe ich @Ela...ich weiss auch nicht, wann ich eingreifen soll...sehe das wie du.
  • bearbeitet 24. 05. 2013, 18:01
    Hallo Petzl24,

    ich kenne diese Situation sehr gut und geballt, meine Kinder sind je 1 1/2 Jahre auseinander. Mir haben all die "Rezepte" anderer nicht wirklich geholfen, deshalb suchte ich Informationen zur Entwicklung eines Kindes. Welche Entwicklung macht ein Kind wann und wie und was braucht es, um diese Phase bestmöglich zu durchlaufen.
    ...Ich sag dann immer "Nein das tut man nicht" und bla bla bla aber irgendwie hört das nicht auf!...
    Wer ist "man" ? Kann ich den sehen??? - "man" - das ist zu unkonkret (nicht nur für ein Kind - ich habe darauf immer erwidert: "man vielleicht nicht, ich aber schon)
    Wer möchte, dass Deine Maus etwas tut oder läßt? Du, oder? Das kannst, darfst und solltest Du auch so sagen. z.B. "Ich möchte, dass Du aufhörst, Peter (das Kind) zu schlagen!" -- Das ist klar und greifbar und sagt Deinem Kind was von ihm gewünscht wird und wer das wünscht. i
    In einem Gordon-Kommunikations-Training habe ich gelernt, dass es sinvoll ist, zu sagen was ich will (meist sagte ich, was ich nicht will). Mir wurde erklärt, dass im Gehirn Stichworte hängenbleiben. Wenn ich mich z.B. über die Unordnung beschwert habe, die ich nicht will, dann blieb das Stichwort "Unordnung" im Gehirn --> das war auch stets das Ergebnis. Ich aber wollte Ordnung z.B. dass meine Tochter ihren Schulranzen an den dafür vorgesehenen Platz räumt, wenn sie aus der Schule kommt und die Jacke an die Garderobe hängt, statt sie einfach fallen zu lassen. Also habe ich angefangen zu sagen, was ich will. "Ich möchte im Wohnzimmer Ordnung haben, räumt Eure Sachen nach Gebrauch an ihren Platz", "Ich möchte, dass Du Deine Jacke an den Haken hängst und den Schulranzen in Dein Fach stellst".
    Ich war verblüfft, wie gut das funktioniert. Natürlich war es für mich mühsam, die neue Ausdrucksweise zu benutzen, hatte ich doch etwas anderes erfahren und jahrzehntelang praktiziert. Und natürlich, auch dass muss den Kindern immer mal wieder gesagt werden, aber das hängt mit der Entwicklung zusammen, und ist etwa bis zum 12. Lebensjahr so, aber "Übung macht den Meister" und wenn ich konsequent war und die Kinder wirklich jedesmal erinnerte, wurde das Gewünschte zur Gewohnheit.
    Jetzt habe ich eine Kindergruppe (0-3 J.) und arbeit so mit den Mäusen von Anfang an.
    z.B.
    - ein Spielzeug wird weggeräumt (mit dem Kind zusammen), wenn das Kind sich einem anderen zuwendet.
    - bevor wir den Tisch decken (Krabbelkinder ausgenommen, aber wer laufen kann darf mithelfen - die Kinder lieben das) räumen wir gemeinsam alle Spielsachen an ihren Platz (zur besseren Orientierung haben die Sachen feste Plätze, die Kinder kennen sie ganz genau und räumen sie um, wenn doch mal etwas falsch eingeräumt wurde).
    ...ist manchmal ziemlich grob... Sie schlägt manchmal richtig hin mit ihren Armen. Egal ob Mensch oder Handy usw.
    Psychologen sagen dazu, dass das derzeit so beklagte, mangelnde Sozialverhalten damit zusammenhänge, dass Kinder heutzutage ständig daran gehindert würden, ihre Differenzen auszutragen. Auch wenn sie zuschlagen solle man unbedingt davon absehen einzugreifen, es sei denn, es bestehe wirklich Verletzungsgefahr.
    Ich hatte meiner ältesten Tochter das gleiche vermittelt, wie Du - mit einem Ergebnis, dass mich sehr erschüttert hat: ich musste (aus einiger Entfernung) bei einem Kindergartenfest) mitansehen, wie ein größeres Kind auf sie einschlug, immer wieder und sie stand da und wehrte sich nicht, bis ich endlich bei ihr war und dem ein Ende setzen konnte - das war das Ergebnis meiner "Erzeihung zum friedlichen Miteinander" - sie war nicht einmal weggerannt.
    Seitdem habe ich mich mit der jeweils betroffenen Mutter dahingehend verständigt (mit manchen war das leider nicht möglich), dass wir die Kinder gemeinsam beobachten und ggf. beratschlagen, was wir tun. Dabei haben wir festgestellt, dass zweierlei passiert ist: wir Mütter haben miteinander gearbeitet, statt gegeneinander und wir haben angefangen genauer hinzusehen, was zwischen unseren Kindern so alles abläuft. Das war sehr spannend und lehrreich und wir stellten fest, dass unsere Kinder immer besser miteinander auskamen, je weniger wir uns einmischten; und wir lernten Konflikte zwischen den Kindern besser einschätzen zu können. Und unsere Kinder konnten besser lernen Konflikte miteinander auszutragen.

    Vielleicht hilft Dir das ein wenig
  • Toller Ein- und Beitrag @3fachMama....Danke dafür

    Bezüglich Gordon...Da gibt es ja mehrere Bücher. Welches würdest du empfehlen bezüglich Kinder und Erziehung?
  • Vielen Dank für den tollen Beitrag..
    Das mit dem "man macht das nicht" versuche ich schon seit einiger zeit zu ändern.. Eben in ein "ich möchte nicht, dass du das tust"
    Es hat sich aber auch schon gebessert mit dem schlagen...

    Vielen Dank
  • Mittlerweile habe ich mir 2 Bücher von Thomas Gordon gekauft und finde ihn ganz toll. :-)
  • AdminAdmin

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    Symbol
    bearbeitet 16. 06. 2013, 21:57
    Zu diesem Thema gibt es einen spannenden Fachartikel auf KindAktuell.at.
    Dem bin ich schon vor einigen Jahren begegnet und den empfehle ich immer wieder.

    Artikel: Aggression bei Kindern

    Tipp!
  • Hallo,

    meine Tochter ist fast 1 1/2 Jahre alt und ist momentan so provozierend mir gegenüber das mir fast der Kragen platzt! Ich weiß noch wir hatten so mir ca 10/ 11 Monaten auch schon mal so ein bisschen trotzen aber das haben wir ganz gut hin bekommen und es haben dann so viele dinge so super geklappt und jetzt ist alles weg!!Sie hört auf gar nichts mehr!Sie lacht wenn ich schimpfe, sie rennt weg auf der Straße, sie wirft mit ihrem Essen....usw....
  • Ach Gott..., warum nur gibt es solche Phasen :-(

    Ich hoffe Lea lässt diese dann aus ...
  • @tami ist schon ne Weile her, aber ich Habermas Gefühl das du gerade von meiner Tochter redest...🙈Was hast du gemacht? Ist es irgendwann besser geworden? Bitte sag ja 🙈😂
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